Press release / Pressemitteilung / Communiqué de presse / PM06-2017
Solarenergie garantiert dringend benötigte Elektrizität in syrischen Krankenhäusern
SOLAR23 stattet das Bab Al-Hawa Krankenhaus in Syrien mit einem 127 kWp PV-System aus
Die Jahre der Gewalt in Syrien haben der elektrischen Infrastruktur immense Schäden zugefügt. Viele Abschnitte des Stromnetzes wurden dort zerstört und komplett abgeschaltet. Stattdessen übernahmen Dieselgeneratoren die Stromversorgung. Dies jedoch führte zu einer dramatischen Abhängigkeit vom Kraftstoff – insbesondere bei Krankenhäusern, mobilen Krankenstationen und Gesundheitszentren, die die Stromversorgung dringend benötigen, um die Bevölkerung medizinisch zu versorgen.
Das Bab Al Hawa Krankenhaus (BHH), das durch Syrien Relief und weitere Partner gefördert wird, ist das größte und am meisten ausgelastete Krankenhaus in Nord-Syrien. Das Krankenhaus behandelt etwa 3.500 Patienten im Monat, einschließlich Notfallbehandlung und elektive Eingriffe. Zu den Einrichtungen des Krankenhauses gehören eine Intensivstation, sechs Operationssäle, zwei Behandlungsräume, eine Blutbank und ein CT-Scanner. Alle Behandlungen sind offensichtlich von kontinuierlicher Elektrizitätsversorgung abhängig.
In der Vergangenheit haben Diesel- und Stromausfälle bereits zu lebensbedrohlichen Situationen geführt. Auf der Suche nach geeigneten Alternativen recherchierte und bewertete die Union of Medical Care and Relief Organizations (UOSSM) alternative Energieressourcen. Die UOSSM kam zum Ergebnis, dass die Solarenergie die praktischste und stabilste Lösung ist, um die kontinuierliche Stromversorgung rund um die Uhr zu gewährleisten: Die Organisation entschied sich, eine Photovoltaikanlage zu planen.
Das Pilotprojekt für das Bab Al Hawa Krankenhaus ist das erste seiner Art in Syrien und wurde durch den Einsatz verschiedener Organisationen und Personen ermöglicht, die es bevorzugen anonym zu bleiben. Aufgrund der Dringlichkeit und der großen Bedeutung des Projektes entschied sich das Projektteam, diesen Auftrag ausschließlich an ein Unternehmen zu vergeben, das bereits nachweislich ähnliche Referenzprojekte erfolgreich umgesetzt hat: Ein Heimspiel für den erfahrenen Photovoltaik-Experten SOLAR23, der zusätzlich mit Afrika-Know-how, Mitarbeiterkompetenz und finanzieller Stabilität punkten konnte und die Ausschreibung gewann.
Nach mehr als einem Jahr der Planung und Vorbereitung reichten 100 Tage aus, um die Solar-PV-Anlage aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Während Systemdesign und -konfiguration bereits im Vorfeld spezifiziert waren, war es Aufgabe und Herausforderung von SOLAR23, unter Berücksichtigung der lokalen Gebäude und Infrastruktur, ein Gesamtpaket zu schnüren, das der Ausschreibung und den Spezifikationen entsprach. SOLAR23 überzeugte mit passenden Komponenten und hochwertigen Produkten renommierter Unternehmen der Solarindustrie "Made in Germany " und dem guten Preis- / Leistungsverhältnis, für das SOLAR23 bekannt ist.
Das Projekt umfasst 480 Solar-Photovoltaik-Panels mit einer Kapazität von 127kWp Gleichstrom, 288 Batterien, die in der Lage sind, 720kWh Strom zu speichern und diverse fortschrittliche Datensteuerungssysteme.
Das Projekt soll im Durchschnitt über 7.000 Liter Diesel pro Monat einsparen. Das entspricht etwa 20-30% der monatlichen Energiekosten des Krankenhauses. Das System kann die Intensivstation, Betriebsräume und Notdienste bei Dieselausfällen voll übernehmen.
SOLAR23 zeichnete auch verantwortlich für die technische Planung, Lieferung und Schulung der lokalen Mitarbeiter; ferner entspricht das PV-System den höchsten internationalen Standards. "Wir sind sehr froh, dass wir Teil dieses so wichtigen Pilotprojekts sind. Es gibt allen im Krankenhaus die Gewissheit, kontinuierlich und stabil mit dem Strom versorgt zu werden, der so dringend benötigt wird – vor allem in den Intensivstationen und für Inkubatoren, die bei der Versorgung Neugeborener benötigt werden", unterstreicht Jochen Rühle, Technischer Direktor bei SOLAR23.
"Wir glauben, dass diese Art von Projekten Hoffnung bringt. Solarenergie ist eine demokratisierende Kraft, die die Fähigkeit hat, Institutionen und Gemeinschaften auf sehr positive Weise zu befähigen. Syrien liegt in einer der besten Regionen weltweit, um die Solarenergie zu nutzen. Ziel ist es nun, das Solarprojekt auf mindestens fünf weitere kritische Krankenhäuser zu erweitern. Unser Traum ist es, jede medizinische Einrichtung in Syrien mit sauberer, nachhaltiger Solarenergie zu betreiben - sagt Tarek Makdissi, Projektdirektor UOSSM Syria Solar Initiative.
Mehr über das Projekt erfahren Sie in diesem kurzen Video:
Resilience for Hospitals & Renewable Energy in Syria